„Wenn es nach den ärztlichen Befunden ginge, könnte ich eigentlich gar nicht mehr sprechen“, sagt Matthias Beck heute. Dieser Satz ist nur schwer zu glauben: Auf den ersten Blick fällt an dem Mann Anfang 30 mit der rotblonden Lockenmähne nichts auf. Im Gespräch kommen ihm nur manche Wörter schwerer über die Lippen. Solche kleinen Aussetzer kennt jeder. Doch bei Matthias Beck war das vor neun Jahren noch anders.
Eines Morgens wachte er auf, eine Körperhälfte war gelähmt und seine Sprache fast komplett weg. Die Diagnose: Schlaganfall. Wie Matthias Beck geht es jährlich etwa 80.000 Menschen in Deutschland. Durch Schlaganfälle oder einen Unfall ist ihr Gehirn so stark geschädigt, dass sie sprechen, Lesen und Schreiben völlig neu lernen müssen. Aphasie, Verlust der Sprache, wird diese Erkrankung genannt.
Doch mit der passenden Unterstützung hat Matthias Beck eine Ausbildung abgeschlossen und den Weg in den Beruf geschafft. Seine Geschichte erzählt er am Samstag (16. Mai) in der ZDF-Sendung „Menschen – das Magazin“. Die Redakteure gehen der Frage nach, welchen Herausforderungen Menschen mit Behinderung bei der Jobsuche gegenüberstehen.
Matthias Beck arbeitet heute als IT-Fachmann in einer Mannheimer Werbeagentur. Zu diesem Erfolg beigetragen hat das „Heidelberger Aphasie Modell“ des SRH Berufsförderungswerks Heidelberg. Die Einrichtung bietet Qualifizierungen für Menschen, die nach Unfall oder Krankheit ihren Beruf aufgeben mussten. Seit 2005 unterstützt ein Expertenteam Aphasiker mit einer Kombination aus Ausbildung und medizinischer Beratung. Sprachtherapie und berufliche Trainings bereiten auf den Alltag vor. Die SRH Hochschule Heidelberg begleitet das Projekt wissenschaftlich.
Die Reportage über Matthias Beck und sein Leben mit Aphasie läuft am Samstag, 16. Mai, um 17.45 Uhr im ZDF in der Sendung „Menschen – das Magazin“.
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Sprache und Beruf wiedergefunden
„Mir fehlen die Worte“ sagt sich leicht. Doch dauerhafte Sprachstörungen nach Schlaganfällen oder Unfällen sind ein Schock. So ging es Matthias Beck aus Heidelberg. Über seinen beeindruckenden Weg aus der Sprachlosigkeit berichtet jetzt sogar das Fernsehen.