Jeder dritte Arbeiter in Deutschland muss im Laufe seines Lebens seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Steffen Göhrung traf es bereits sehr früh: Der 24-Jährige arbeitete im Getränkehandel. Mehrere Tonnen an Getränkekisten schleppte er am Tag, per Hand. Dieses Gewicht schädigte auf Dauer massiv seinen Rücken. Nach einer Operation war damit notgedrungen Schluss.
Plötzlich stand Göhrungs berufliche Zukunft auf dem Spiel. Die Rehaberatung der Deutschen Rentenversicherung Bund empfahl ihm deshalb eine Umschulung im Berufsförderungswerk der SRH Berufliche Rehabilitation Heidelberg. Direkt nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker fand Göhrung eine Stelle bei einer IT-Supportfirma in Neckarsulm.
„Jedem Einzelnen zu einer Arbeit zu verhelfen ist unser Anliegen. Rund 60 Prozent unserer insgesamt 1.070 Absolventen konnten wir im letzten Jahr erfolgreich vermitteln. Damit liegen wir klar über dem Bundesdurchschnitt“, sagt Markus Hertrich, Geschäftsführer der SRH Berufliche Rehabilitation.
Eine Berufsorientierung brachte Göhrung auf seinen früheren Traumberuf in der IT-Branche. „Das wollte ich schon immer mal machen. Weil meine Noten aber nicht gut genug waren, wurde ich nach der Mittleren Reife nirgendwo genommen. Bei der SRH hat man mich dann allein nach meinen Fähigkeiten bewertet und gemerkt, der kann’s ja“, sagt er.
Noch vor Ende seiner Ausbildung hatte Göhrung vier Jobs zur Auswahl, darunter das Angebot seiner heutigen Firma. Zu diesem Erfolg hat für ihn nicht nur die fachliche Ausbildung beigetragen. Das individuelle Bewerbungstraining war ebenfalls eine große Hilfe. „Dadurch hatte ich die Möglichkeit, wirklich gelungene Bewerbungen zu schreiben. Die kamen bei den Firmen sehr gut an.“
Durch technische Hilfsmittel wie einen höhenverstellbaren Schreibtisch sind seine Rückenbeschwerden viel besser geworden. Der Sport auf dem Campus der SRH gab Göhrung die notwendige körperliche Fitness für einen Acht-Stunden-Tag. Obwohl er jetzt viel am Schreibtisch sitzt, macht ihm seine Arbeit wieder Spaß.