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Von der Idee zum Produkt in 20 Minuten

Maschinen und Computertechnik gehen heute Hand in Hand. Trotzdem stehen IT-Fachleute und Techniker selten gemeinsam in der Produktion. Wie die Zusammenarbeit in der digitalisierten Industrie gelingt, zeigen angehende Fachkräfte an der SRH Berufliche Rehabilitation in Heidelberg.

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Foto: Ein 3D-Drucker steht auf einem Tisch

Surrend bewegt sich der Druckkopf über die Glasplatte. Aus seinen Düsen strömt erhitztes Plastik und wird genau nach den Angaben aus einem digitalen dreidimensionalen Modell aufgetragen. Gespannt stehen angehende ITler, Techniker, Qualitätsfachmänner und sogar Kaufleute um den 3D-Drucker und warten auf das Ergebnis. Schicht für Schicht entsteht auf der Glasplatte ein runder Einkaufswagen-Chip mit Griff. Der selbstgebaute Drucker funktioniert.

Ein Knopfdruck, und nach wenigen Minuten hat man das Produkt in der Hand. 3D-Drucker lassen heute eine Produktion ganz einfach aussehen. Doch bis es so weit ist, müssen viele Schritte ineinandergreifen. Technisches und gestalterisches Know-how ist gefragt. An der SRH Berufliche Rehabilitation in Heidelberg führen angehende Fachkräfte dieses Wissen zusammen. Hier lernen Menschen nach Unfall oder Krankheit einen neuen Beruf.

Von der Sichtung der ersten Teile über die Montage und Inbetriebnahme des Druckers bis zum Druck hat sich die Gruppe alles selbst erarbeitet. Das Projekt ist Teil des „Individuellen Kompetenztrainings“. Eine Woche lang bereiten sich die angehenden Fachleute über Praxisprojekte auf ihre spätere Arbeit vor.

Wie in der digitalisierten Industrie arbeiten Techniker, Computerfachleute und Kaufleute zusammen, damit am Ende ein Produkt entsteht. „Ganz selbsterklärend ist der Aufbau des 3D-Druckers nicht, da benötigt man schon technisches Verständnis“, sagt ein angehender Qualitätsfachmann und prüft die Steuerung des Druckers.

Im Raum nebenan erklärt ein angehender E-Commerce-Kaufmann einem Techniker die Software, mit der die digitalen Modelle des Einkaufswagenchips für den Druck vorbereitet werden. „Wir führen hier die unterschiedlichen Welten zusammen. Die Techniker zeigen, wie der 3D-Drucker funktioniert, die IT-Fachleute liefern die Software dazu und die Kaufleute machen aus der Idee ein erfolgreiches Produkt“, erklärt Physikdozent Georg Hartmann.

Die Teilnehmenden erarbeiten sich dabei alles selbst, Georg Hartmann steht mit Kollegin Martina Barna für Fragen zur Verfügung. „Inzwischen haben einige von ihnen einen solchen 3D-Drucker zu Hause stehen. Aber erst beim gemeinsamen Arbeiten lernen sie, ihn auch richtig zu nutzen. Mit der Erfahrung können sie bald tatsächlich ihre eigenen Ersatzteile drucken“, sagt Ingenieurin Martina Barna. Und nach dem Abschluss im Job punkten.